Anil Öztas

Geschichte

JiM und die Entstehung einer Jazz-Szene in Monheim am Rhein

Die ersten Schritte

Im September 1998 trafen sich eine Handvoll Monheimer Jazzfreunde in der Altstadtkneipe „Zollhäuschen“, die von dem Wunsch beseelt waren, in Monheim eine Jazz-Szene entstehen zu lassen. Am 10. Dezember 1998 war es soweit: Der Verein „Jazz in Monheim e.V.”, kurz JiM genannt, wurde aus der Taufe gehoben. 27 Jazzfreunde unterschrieben eine Beitrittserklärung. Ein Satzungsentwurf wurde beschlossen und der erste Vorstand wurde gewählt.

JiM als gemeinnütziger Verein

Der in der Satzung näher beschriebene Zweck des Vereins ist die kulturelle, ideelle und materielle Förderung der Jazzmusik in Monheim am Rhein. Die bei der Vereinsgründung beschlossenen „Eckpfeiler“ für das Selbstverständnis des Vereins

  • Verpflichtung von Bands von hohem künstlerischen Niveau,
  • freier Eintritt zu (nahezu) allen Konzerten,
  • wechselnde Spielstätten,
  • persönliches Engagement der Mitglieder sowie
  • intensive Kommunikation zwischen den Mitgliedern und mit der örtlichen Kulturszene

wurden schnell zum Markenzeichen von JiM. Sie gelten auch heute noch.


Konzerte von JiM

Startschuss der Konzertreihen

Das erste Konzert fand am 17. Januar 1999 statt. Der Auftritt der legendären „Atlanta Jazzband“ aus Köln im (heute leider nicht mehr existierenden) Sudhaus der Monheimer Brauerei war ein toller Start für eine Serie

  • von ca. 200 Veranstaltungen
  • mit mehr als 100 verschiedenen Bands und
  • weit mehr als 200 verschiedenen Musikern
  • an ca. 20 verschiedenen Spielstätten bis zum heutigen Tage.

Im Laufe der Jahre haben sich unterschiedliche Veranstaltungsformate herausgebildet, die in unregelmäßigen Abständen durch Sonderveranstaltungen ergänzt wurden und werden.

Breites Spielstättenkonzept

Da der Verein über keine feste Spielstätte verfügte, wurde ein breit angelegtes Spielstättenkonzept verfolgt, das im Laufe der Zeit zwar Änderungen erforderte, sich bis zum heutigen Tage aber bewährt hat. Besonders erwähnt seien an dieser Stelle  

  • der „Pfannenhof“, die „Festhalle Bormacher“, der „Zollhof“ und der „Schwan“
  • das Bürgerhaus Baumberg, die Aula des Gymnasiums und die „Kulisse“
  • der Garten des Heimatmuseums „Deusserhaus“ sowie diverse Biergärten und öffentliche Plätze
  • Altstadtkirche und Marienkapelle in Monheim sowie Friedenskirche in Baumberg
  • diverse Industrie- und Gewerbebetriebe.

Für die meisten Konzerte wurde und wird kein Eintritt erhoben. Dafür öffnen die Konzertbesucher gerne ihr Portemonnaie, wenn ein „Spendenhut“ durch die Reihen wandert.

Konzertreihe „Jazz im Turm“

Seit 2004 wird diese entgeltpflichtige, sehr beliebte Konzertreihe in enger Kooperation zwischen JiM und Marke Monheim e. V. (heute Monheimer Kulturwerke GmbH) durchgeführt. Hier treten vor allem kleinere Ensembles mit herausragenden Solisten auf. Seit Jahren ist diese Konzertreihe zu fast 100 % ausverkauft.

Jazz-Themenabende mit bekannten Musikern

Bekannte Jazzmusiker aus der Region stellten in der „Vereinskneipe“ die Bedeutung der die Jazzmusik und die Jazzgeschichte prägenden Instrumente in Wort und Ton vor. Diese sogennannten „Themenabende“ fanden von 2002 bis 2006 sowie von 2015 bis 2018 statt.  

Jazztage in der Monheimer Altstadt

Mit dem Rückenwind steigender Mitgliederzahlen, dem wachsenden Bekanntheitsgrad in der Jazz-Szene sowie mit dem erfolgreichen Einwerben von Spenden wagte sich JiM nach eintägigen „Altstadt-Jazzfesten“ erstmals für die Spielzeit 2005 an die Planung eines mehrtätigen Jazz-Events. Die sehr positive Resonanz war Ansporn für die Durchführung weiterer Jazztage in den Jahren 2007, 2009 und 2012.


Lebhaftes Vereinsleben

Ausflüge, Festivals und Stammtisch

Das Vereinsleben wurde und wird stark gefördert durch gemeinsame, auch mehrtägige, Exkursionen zu Land und mit dem Schiff, wie z. B. zum Dixieland-Festival nach S’Hertogenbosch und zum Dixieland-Festival nach Dresden und insgesamt 10 Riverboatshuffles auf dem Rhein, der Mosel und der Ruhr.

Der seit der Vereinsgründung regelmäßig am 1. und 3. Donnerstag eines Monats tagende  „Stammtisch“ von Jazzfreunden hat seit Ende 2018 ein neues Domizil. Anstatt im „Zollhäuschen“ trifft man sich nun im Gewölbekeller des „Pfannenhofs“. Dort sind die Jazzfreunde unter sich, können selbst ausgewählte Musik hören und werden zudem aufmerksam bewirtet. 


Perspektiven

JiM und seine Mitglieder

Nicht nur die Anzahl und Vielfalt der durchgeführten Veranstaltungen ist imposant, sondern auch die Mitgliederentwicklung. 2006 zählte JiM bereits mehr als 100 Mitglieder. Einige Jahre später wurde der Höchststand von etwa 130 Mitgliedern erreicht. Dass es heute nur noch rund 70 Mitglieder sind, hat vielfältige Ursachen, ist aber kein Grund zur Besorgnis. Auch auf dieser Mitgliederbasis wird JiM zukünftig seinen in der Satzung festgelegten Vereinszweck erfüllen können und wollen. Was nicht bedeutet, dass wir uns über neue Mitglieder nicht freuen würden.

Zusammenarbeit mit den Monheimer Kulturwerken

In jüngster Zeit ist die Monheimer Kulturszene durch die Gründung der Monheimer Kulturwerke GmbH und durch die Monheim Triennale erheblich ausgeweitet und aufgewertet worden. Diese neu hinzugekommenen Akteure haben u. a. die Aufgabe, das bereits reichhaltige örtliche Kulturangebot auch im Bereich der Jazzmusik weiter auszubauen. Dabei spielt die geplante Veranstaltungshalle „Kulturraffinerie K 714“ an der Rheinpromenade eine herausragende Rolle. Sie soll 2023 den Betrieb aufnehmen. Mit einem Fassungsvermögen von bis zu 4.000 Gästen wird eine neue Dimension im Kulturleben der Stadt erreicht.

Wachsendes Kulturangebot

Das bedeutet für JiM: das kulturelle Angebot in unserer Stadt wird sich in den nächsten Jahren rasant verändern und weiter wachsen - auch im Bereich der Jazzmusik. Um diese Entwicklung mitgestalten zu können, haben JiM und die Monheimer Kulturwerke GmbH eine abgestimmte Zusammenarbeit bei der Programm- und Aktivitätenplanung im Bereich der Jazzmusik vereinbart, die die angestrebte Belebung der örtlichen Jazzszene generell stärken soll und unserem Verein neue Impulse und Perspektiven für die Zukunft eröffnen kann.